[golfakademie]

Das erfolgreiche Kurzspiel

Als „kurzes Spiel“ werden Schläge bezeichnet, die aus Distanzen geringer als etwa 50 bis 70 Meter zur Fahne erfolgen. Im Gegensatz zu Abschlag und Fairwayschlägen, die eine gewisse Fehlertoleranz ohne allzu gravierende Folgen haben, kommt es beim Kurzspiel ganz besonders auf Präzision an, und zwar sowohl hinsichtlich der Länge als auch der Richtung. Und so mancher präzise ausgeführter Annäherungsschlag ermöglicht einen „One-Putt“ und kompensiert ggfs. vorausgegangene Fehler, eröffnet die Chance auf ein Birdie (für die Experten) oder schlicht und einfach ausreichend Stableford Punkte für die Mehrzahl der „Normalgolfer“.

Die folgenden 3 Bausteine sind elementar für ein erfolgreiche Kurzspiel:

  • Solide Technik / Wiederholbarkeit
    Sie ist unabdingbare Voraussetzung für sauberen Ball-/Bodenkontakt und Ballgeschwindigkeitskontrolle.
  • Gutes „Schlaggefühl“
    Es gilt, Gefühl für Fluglänge (Carry) und Laufgeschwindigkeit des Balls nach der Landung auf dem Grün (hoffentlich) entwickeln, um den Ball möglichst nah zur Fahne zu bringen.
  • Antizipation & Kreativität
    Wichtiger als bei allen anderen Schlägen: vor jedem Schlag überlegen (=antizipieren) und visualisieren, welcher Schlag angewandt werden soll , da keine Spielsituation der anderen gleicht und jede Bahn unterschiedlich ist. Kreativität macht hier den Unterschied zwischen „Zauberern“ und dem Durchschnittsspieler aus

Wir unterscheiden 4 Arten von Kurzspiel: der Chip, der Pitch, der Lob, sowie der Bunkerschlag.

1. Der Chip

Ein Schlag Richtung Ziel, der eher „bodennah“ verläuft und damit weniger Flughöhe hat. Das Verhältnis Luft / Boden beträgt 1/3 zu 2/3. Der Chip wird angewandt, wenn die Fahnenposition eher Mitte bis hinten auf dem Grün ist. Er wird – je nach zu überbrückender Distanz und gewünschtem „Ausrollen“ des Golfballs – mit den Eisen 7 bis 9 ausgeführt.

Variante 1:
Der Basis – Chip: Ansprechposition einnehmen, der Griff ist identisch mit dem Griff beim Putten, die Hände leicht vor dem Ball, das Gewicht mehr auf dem linken Bein, der Ball liegt mittig bis leicht rechts. Daraus resultiert, dass der Ball etwas mehr zur Schlagflächenspitze getroffen wird, die Schlägerferse bleibt in der Luft. Die Bewegung erfolgt aus der Schulter, der Winkel zwischen Unterarm und Handgelenk bleibt über den gesamten Bewegungsablauf unverändert.

 

Variante 2:
Sie kommt zum Tragen, wenn die Balllage komliziert ist, etwa wenn er tief im Gras vergraben ist, oder wenn die Distanz zum Grün noch relativ hoch ist und der Ball länger rollen soll. Wie beim Basis – Chip liegt der Ball mittig bis leicht rechts und die Bewegung erfolgt aus der Schulter, im Unterschied zur 1. Variante ist der Griff aber wie bei einem „normalen“ Schwung. Die Schlägersohle liegt vollständig auf dem Boden, und der Ball wird in der Mitte der Schlagfläche getroffen.

 

2. Der Pitch

Im Gegensatz zum Chip ist der Pitch ein Schlag, wo der Ball mehr in der Luft und weniger am Boden „unterwegs“ ist. Das Verhaltnis Luft / Boden beträgt beim Pitch 2/3 zu 1/3, es werden primär Pitching Wedge und Sand Wedge eingesetzt. Die stärkere Neigung (der „Loft“) und den „Bounce“ des Schlägers nutzen wir, um dem Ball eine möglichst hohe Flugkurve zu geben. Der Ball liegt mittig, Gewichtsverlagerung nach links, um den Schlägerweg nach unten steiler zu gestalten. Die Hände sind aktiver im Vergleich zum Chip, die Bewegung erfolgt mehr aus der Hüfte. Wichtig ist eine rhythmisch-dynamische Bewegung.

 

3. Der Lob:

Ein Schlag, dessen Flugkurve höher ist als die Schlägerneigung. Ziel ist, dass der Ball nach der Landung nicht oder kaum weiterläuft. Für das Einüben dieses Schlags sollte der Spieler gut aufgewärmt sein, das Training empfiehlt sich daher vorzugsweise für das Ende einer Trainingseinheit. Als Schläger werden spezielle Lob Wedges mit einer Gradzahl zwischen 58° und 64° genutzt. Das Schlägerblatt wird geöffnet, die Kante des Schlägerblatts steht im rechten Winkel zum Ziel. Der Stand ist etwas breiter als schulterbreit, die Bewegung erfolgt aus der Hüfte. Das Schaftende des Schlägers zeigt zur Körpermitte, mit dem Resultat, dass Schulter und Füße offener zum Ziel stehen. Im Rückschwung das Handgelenk sehr schnell beugen, beschleunigt wird dann das Schlägerblatt bei gleichbleibendem Handgelenkswinkel durch schnelle Drehung von Hüfte und Schulter.

Den Bunkerschlag behandel wir in einem separaten Artikel der Golfakademie.

Und wie immer gilt: Anleitungen zur richtigen Technik, zur „mentalen Disposition“ und zu zielführenden Übungen vermitteln Euch / Ihnen gern unser Trainerteam.